top of page

Werde, wer du bist – indem du aufhörst, etwas zu sein

  • Autorenbild: Marcel Faes
    Marcel Faes
  • vor 3 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit
Ausstrahlung und Präsenz
Ausstrahlung und Präsenz

Wer bist du – wirklich?


Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf – und alle Erwartungen, Rollen und Masken, die du im Alltag trägst, sind verschwunden. Keine To-do-Listen, keine Statussymbole, keine Vergleiche. Nur du, pur und unverstellt. Wer wärst du dann?


„Werde, wer du bist – indem du aufhörst, etwas zu sein.“ Dieser scheinbare Widerspruch lädt uns ein, eine tiefere Wahrheit zu entdecken: Du musst nichts hinzufügen, um du selbst zu werden. Du musst eher etwas loslassen.


Was bedeutet „etwas sein“ überhaupt?


Schon als Kinder lernen wir, was „gut“ oder „richtig“ ist. Wir sollen fleißig sein, höflich, erfolgreich, beliebt – je nachdem, in welchem Umfeld wir aufwachsen. Später definieren wir uns über Beruf, Partner, Statussymbole oder Meinungen. Wir werden etwas, um dazuzugehören, geliebt zu werden oder um uns selbst wertvoll zu fühlen.


Doch irgendwann merken viele: Das „etwas sein“ fühlt sich schwer an. Erschöpfung, Unzufriedenheit oder Leere schleichen sich ein – selbst wenn im Außen alles perfekt aussieht. Warum? Weil wir uns zu sehr mit einem Ideal identifizieren, das gar nicht wirklich wir sind.


Die Masken, die wir tragen


Vielleicht kennst du einige dieser Rollen:

  • Der*die Erfolgreiche – immer produktiv, immer unterwegs zum nächsten Ziel.

  • Der*die Nette – stellt die Bedürfnisse anderer immer über die eigenen.

  • Der*die Unabhängige – braucht niemanden, zeigt keine Schwäche.

  • Der*die Rebellin – stellt sich immer gegen alles, um sich besonders zu fühlen.


Diese Rollen sind nicht per se schlecht. Sie helfen uns, im Leben zurechtzukommen. Doch wenn wir nur noch diese Rolle spielen, verlieren wir die Verbindung zu unserem echten Kern.


Werde, wer du bist – ein paradoxer Weg


Das Zitat klingt widersprüchlich. Wie kann man „jemand werden“, indem man „aufhört, jemand zu sein“?


Die Antwort liegt in der Erkenntnis, dass dein wahres Selbst nicht neu erschaffen werden muss – es ist bereits da. Es liegt jedoch oft unter Schichten von Erwartungen, Ängsten und erlernten Verhaltensweisen begraben. Wenn du diese Schichten ablegst, kommst du deinem wahren Wesen näher.


Statt also noch etwas mehr zu werden (erfolgreicher, klüger, beliebter), geht es darum, all das loszulassen, was du nicht bist. Das Ego, die Fassade, das Image.


Der Prozess des Loslassens


1. Beobachte deine Rollen


Frage dich regelmäßig:

  • Was versuche ich gerade darzustellen?

  • Wem will ich gefallen?

  • Was würde ich tun, wenn niemand zuschaut?


Allein diese Fragen helfen dir, bewusster mit deinen Masken umzugehen. Es geht nicht darum, sie sofort abzulegen – sondern sie überhaupt erst mal zu erkennen.


2. Erkenne deine Ängste hinter dem „Etwas-Sein“


Häufig wollen wir „etwas sein“, weil wir Angst haben:

  • nicht genug zu sein

  • abgelehnt zu werden

  • bedeutungslos zu wirken


Wenn du diese Ängste mit Mitgefühl betrachtest, verlieren sie langsam ihre Macht. Du erkennst: Du musst niemandem etwas beweisen. Du bist bereits genug.


3. Lerne, mit der Leere zu leben


Wenn wir aufhören, uns zu definieren, entsteht oft erst einmal ein Gefühl der Leere oder Orientierungslosigkeit. Das ist normal – und notwendig. Diese „Zwischenphase“ ist wie der Winter vor dem Frühling: still, aber voller Potenzial.


Erlaube dir, in dieser Phase nicht sofort neue Rollen anzunehmen. Halte inne, höre nach innen – dort liegt deine Wahrheit.


Wer bist du – wenn du nichts sein musst?


Hier beginnt die Magie: Wenn du nichts darstellen musst, kannst du dich selbst ehrlich spüren. Vielleicht entdeckst du, dass du tief in dir ruhig bist. Oder verspielt. Oder kreativ. Oder ganz still und offen.


Diese Eigenschaften kommen nicht aus einem äußeren Anspruch – sie sind einfach da, weil sie zu deinem natürlichen Wesen gehören.


Und je mehr du diesem inneren Kompass vertraust, desto mehr wächst dein Gefühl von Echtheit, Freiheit und innerem Frieden.


Praktische Wege zu dir selbst


1. Journaling


Schreib regelmäßig:

  • Was habe ich heute getan, um jemand zu sein?

  • Was habe ich heute getan, das sich echt angefühlt hat?

  • Was würde ich tun, wenn ich keine Angst vor Ablehnung hätte?


Schriftliches Nachdenken kann unglaublich klärend sein – und dich deinen Mustern auf sanfte Weise näher bringen.


2. Stille & Achtsamkeit


Setz dich täglich für ein paar Minuten in die Stille. Ohne Musik, ohne Handy, ohne Ablenkung. Einfach sitzen, atmen, wahrnehmen.


In dieser Einfachheit kannst du oft viel tiefer spüren, wer du bist, ohne dass du es benennen musst.


3. Ehrliche Beziehungen


Suche Begegnungen, in denen du nichts darstellen musst. Menschen, bei denen du sagen kannst: „Ich weiß es gerade nicht.“ Oder: „Ich fühle mich gerade unsicher.“ Solche Beziehungen sind wie Spiegel, in denen du ganz erscheinen darfst.


4. Mut zur Unperfektion


Perfektionismus ist oft ein Ausdruck des „Etwas-Sein-Wollens“. Wenn du dich traust, unperfekt, echt und menschlich zu sein, wächst deine innere Freiheit.


Fang klein an: Sag öfter mal „Ich weiß es nicht“, „Ich brauche Hilfe“ oder „Ich mache das auf meine eigene Art.“


Was passiert, wenn du du selbst wirst?


Du wirst leichter. Du brauchst keine Energie mehr, um eine Rolle aufrechtzuerhalten. Du kannst dich auf das konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist.


Du wirst klarer. Entscheidungen fallen leichter, weil du weißt, was dir entspricht – und was nicht.


Du wirst authentischer. Menschen spüren, wenn jemand echt ist – und fühlen sich davon angezogen.


Und vor allem: Du fühlst dich freier. Weil du dir selbst erlaubst, einfach zu sein – ohne ständig etwas „sein“ zu müssen.


Fazit: Der Weg zurück zu dir ist ein Weg des Loslassens


„Werde, wer du bist – indem du aufhörst, etwas zu sein.“ Dieser Satz ist keine Anleitung für Selbstoptimierung, sondern ein Weckruf zur inneren Rückkehr.


Du musst nicht mehr werden. Du musst nur aufhören, dich zu verstellen. Wenn du ehrlich hinschaust, liebevoll loslässt und mutig du selbst bist, wirst du entdecken: Du warst die ganze Zeit schon genug.


Und das ist vielleicht die befreiendste Erkenntnis überhaupt.


Marcel Faes von Mental-Adventure So einzigartig wie Du!

 
 
 

תגובות

דירוג של 0 מתוך 5 כוכבים
אין עדיין דירוגים

הוספת דירוג
bottom of page